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Dipl.-Ing. Tarak Mtibaa
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Beziehungen zwischen Kuwait und Deutschland

Politische Beziehungen

Die politischen Beziehungen sind freundschaftlich und gut. Der finanzielle und logistische Beitrag Deutschlands zur Befreiung des Landes 1991 wurde von allen politischen Kräften des Landes gewürdigt. Deutschland genießt als bedeutende politische und wirtschaftliche Kraft in Europa und als Land mit traditionell guten Beziehungen zur arabischen Welt großes Ansehen. Die deutsche Bereitschaft zur Wahrnehmung größerer politischer Verantwortung (Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Afghanistan) wird begrüßt und vielfach mit dem Wunsch nach einer noch stärkeren deutschen Rolle auf internationaler Ebene verbunden. Deutsche Kandidaturen in internationalen Organisationen werden regelmäßig unterstützt. Die Stationierung von ABC-Abwehrkräften der Bundeswehr im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Kuwait (Februar 2002 bis Juni 2003) gab den Beziehungen auch eine sicherheitspolitische Komponente.

Wirtschaftsbeziehungen

Die deutsch-kuwaitischen Wirtschaftsbeziehungen sind weitgehend problemfrei und gut.

Kuwait war 2002 im Golf-Kooperationsrat (GCC) nach Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) der drittwichtigste Absatzmarkt für deutsche Waren und belegte den 6. Platz unter allen arabischen Abnehmerländern. Die deutschen Exporte nach Kuwait sind 2002 gegenüber dem Vorjahr um 9,3% (bzw. um 69,4 Mio. EUR) auf 815,9 Mio. EUR gestiegen.

Primär liefert die deutsche Industrie hochwertige Kraftfahrzeuge, Maschinen, Anlagen (insbesondere Kraftwerke), elektrotechnische und chemische Erzeugnisse, Eisenwaren und Güter der Ernährungswissenschaft nach Kuwait. Unter den kuwaitischen Lieferländern belegte Deutschland 2001 hinter den USA und vor Japan den 2. Platz. Bei den deutschen Exporten stand Kuwait 2001 an 58., 2002 an 55. Rangstelle.

Einfuhren aus Kuwait, hauptsächlich Rohöl, sind 2002 gegenüber dem Vorjahr um 46,5% (bzw. 18 Mio. EUR) auf 56,7 Mio. EUR gestiegen. Damit stand das Emirat 2002 bei der deutschen Importstatistik auf dem 106. Rang und mit einem Anteil von 0,23% auf dem 17. Platz der deutschen Öllieferanten. Kuwait hält erhebliche Investitionen in Deutschland und ist an namhaften deutschen Unternehmen beteiligt.

Seit dem 04.12.1987 besteht zwischen Deutschland und Kuwait ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. Ein Investitionsförderungs- und –schutzvertrag zwischen beiden Staaten ist am 15.11.1997 in Kraft getreten.

Kulturelle Beziehungen

An der Kuwait University unterrichten sechs deutsche Professoren Mathematik, Chemie und Physik. Dazu kommen zwei weitere arabische Dozenten der philosophischen Fakultät, die in Deutschland studiert haben.

Die Deutsche Schule (Grundschule) wurde nach der Befreiung Kuwaits (1991) nicht wieder eröffnet. Kinder deutscher Firmenangehöriger und Experten sind auf die internationalen Schulen nach britischem, amerikanischem, oder französischem System angewiesen.

An den öffentlichen Schulen wird Deutsch nicht unterrichtet. Derzeit bietet lediglich eine internationale Schule (nach britischem System) Deutschunterricht an. Die Kuwait University fordert für einige Studiengänge fremdsprachliche Scheine. Insoweit kann auch Deutsch belegt werden; die Nachfrage hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Mit dem Wintersemester 1998/99 war ein 4-semestriger Studiengang Deutsch als Nebenfach in der Englisch-Abteilung der Philosophischen Fakultät neben Persisch und Französisch eingerichtet worden. Die Deutsch-Abendkurse der Universität (Erwachsenenbildung vergleichbar VHS) entwickeln sich erfreulich. Neben der Universität bieten Polyglot Language Centre, Berlitz School sowie die British School of Languages Deutschkurse an. Ein Kulturabkommen mit Deutschland ist seit 1989 in Kraft.