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Kultur- und Bildungspoli- tik

Das Kulturleben in Algerien erwacht nach Jahren des Terrors und der internationalen Isolation. Das Nationaltheater und das Algerische Symphonieorchester haben ihre Aktivitäten trotz begrenzter finanzieller und technischer Mittel wieder aufgenommen. Die staatlichen Kultureinrichtungen suchen den Kontakt nach Europa, wenngleich sie ihren Bemühungen noch keine rechte Dynamik verleihen können. Das “Jahr Algeriens in Frankreich” (2003) bietet zum ersten Mal einer großen Anzahl algerischer Künstler die Gelegenheit, in einem europäischen Land aufzutreten und neue Kontakte herzustellen. Die ausländischen Kulturinstitute (Frankreich, Italien, Spanien) haben ihre Arbeit in den letzten Monaten verstärkt. Das Goethe-Institut hat im November 2001 damit begonnen, seine Aktivitäten wiederaufzubauen und Veranstaltungen zu organisieren. Das Europäische Kulturfest, das 2004 zum fünften Mal stattfand, trägt zur Öffnung Algeriens bei.

Auf Initiative von Präsident Bouteflika wurde die berberische Sprache (Mazirisch oder Tamazight) neben dem Arabischen zur zweiten Amtssprache des Landes erhoben. Eine fühlbare Verbesserung der Stellung dieser Sprache steht noch aus. Die gewalttätigen Jugenddemonstrationen in der Kabylei – angefacht durch Armut, Hoffnungslosigkeit, aber auch als Ausdruck des Kampfes um die kulturelle Eigenheit der Kabylen – gehen weiter.

Eine Reform des Bildungswesens gehört zu den schwierigen Aufgaben, vor denen die Regierung steht. Fremdsprachen – mit besonderer Betonung des Französischen – sollen wieder stärker unterrichtet werden. Die Regierung hat angekündigt, dass die Reform ab dem Schuljahr 2003/2004 grundlegende Änderungen bringen soll.

Ganz im Gegensatz zur vielgestaltigen Presselandschaft arbeiten Rundfunk und Fernsehen ausschließlich in staatlicher Regie. Arabische, französische und andere Fernsehprogramme werden von vielen Haushalten über Satellit empfangen. Vergleichsweise hohe Einschaltquoten erzielt der deutsch-französische Kulturkanal Arte. Die städtische Jugend drängt in die in großer Zahl vorhandenen Internet-Cafés.